Wie alles begann…

Einen exakten Beginn der Pfadfinderinnenarbeit in Deutschland zu benennen, fällt schwer. Bereits 1908 sind „Pfadfinderübungen“ der Mädchen des Deutschen Wandervogels Berlin dokumentiert. Aber werden diese deshalb schon zu einer Pfadfindergruppe? Wohl kaum.

Konkreter wird es, als 1910 Oberlehrer Dr. Ernst Förster und seine Frau den Hamburger-Wanderbund gründen, eine Mädchengruppe aus anfangs 18 Schülerinnen. Diese Gruppe bezeichnet sich ein Jahr später und mit bereits 100 Mitgliedern als Pfadfinderinnengruppe.

1911 entstehen auch Pfadfinderinnengruppen in Frankfurt/M., Darmstadt, Berlin und Metz.

1912 wird in Berlin der Deutsche Pfadfinderbund für junge Mädchen gegründet, auch in München und Magdeburg entstehen Gruppen.

In Karlsruhe gibt es in diesem Jahr auf jeden Fall bereits Pfadfinder, es sind jedoch Jungen. Wir finden sie in der „Chronik der Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe für das Jahr 1912“: Am 22. April hält die Ortsgruppe des Vereins zur Förderung des Pfadfinderkorps unter Vorsitz von Professor Hermann Fischer, Lehrer an der Goetheschule, dem heutigen Goethegymnasium, seine erste ordentliche Sitzung ab. Dieser Verein ist deshalb auch für die Entstehung der Pfadfinderinnengruppe in Karlsruhe von Bedeutung, da die Ehefrau von Herrn Fischer, Frau Anna Fischer, im Adressbuch der Stadt Karlsruhe von 1915 den Deutschen Pfadfinderbund für junge Mädchen vertritt. Frau Fischers Pfadfindername lautet „Frau Ute“ und sie bleibt nicht nur bis 1931 Postadresse der Karlsruher Ortsgruppe, sondern ist auch im aktiven Gruppenleben präsent. Als Beispiel soll hier die Erwähnung einer gemeinsamen Adventsfeier der Burgen Karlsruhe und Pforzheim im „Fischerhaus“ im Jahre 1926 dienen, bei der auch Frau Utes Geburtstag gefeiert wird.

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